Die Verbindung von Konstruktionsplänen und Kunst im Werk von Michael Mattern ist
aus kunsttheoretischer Perspektive interessant: sie stellt die Verbindung zweier im
Grunde gegensätzlich funktionierender Zeichensysteme dar. Konstruktionspläne müssen klar
und eindeutig sein, sonst würden sie nicht funktionieren. Kunstwerke dagegen müssen
immer offen, mehrdeutig, unklar sein, sonst sind sie banal und ohne poetische Kraft. Mattern
verbindet beides in seinem Werk, die kühle Kraft der Konstruktion, die Ratio mit der buchstäblich vieldeutigen Verrücktheit der Kunst, d.h. der Irratio. Und wie gelingt ihm das?
Mit Farbe, indem er die Konstruktionen der Planzeichnungen mit dem wunderbaren Klang seiner Palette erfüllt. So verwandelt er in seinem Werk rationale Technik in visuelle Poesie.

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